Zum Inhalt springen

2.10 Derivate

Einträge aus SGŚC, die in einem morphologischen Ableitungsverhältnis zu einem anderen Lexikoneintrag stehen, werden im vorliegenden Wörterbuch als Derivate redigiert und erhalten keinen gesonderten Lemmastatus. Das läßt sich damit begründen, daß sie offensichtlich nicht in einem eigenständigen Entlehnungsprozeß entstanden sind. Die Verwendung innersprachlicher Wortbildungsmittel der westslavischen Sprachen legt vielmehr nahe, daß diese Wörter erst in den Zielsprachen auf der Grundlage eines Lehnworts gebildet wurden. Es ist zweckdienlich, derartige Wörter im Zusammenhang mit ihrer derivativischen Grundlage zu besprechen, um einen Überblick über die Produktivität des Lehnwortes in der Zielsprache zu gewinnen.

Die angeführten Derivate stellen oft Präfigierungen entlehnter Verben dar. Solche Präfigierungen sind unter Berücksichtigung der durch die Vorsilbe auferlegten semantischen Beschränkungen frei bildbar. Es ist deshalb nicht wahrscheinlich, das SGŚC sämtliche mögliche Ableitungen zum gegebenen Verb aufgenommen hat. Ein höheres Maß an Vollständigkeit kann auch die vorliegende Arbeit nicht bieten. Da die Aufnahme derivierter Verben in SGŚC unvollständig und zum Teil auch inkonsequent ist, kann die vorliegende Arbeit hier allerdings kein in sich schlüssiges Bild bieten.

Auch zu den ermittelten Derivaten wurden Parallelen in der tschechischen und polnischen Standardsprache sowie in den Dialekten dieser beiden Sprachen aufgesucht. Nach dem Eintrag für Derivate in der Struktur von (2.2) können also die oben vorgestellten Gliederungspunkte (2.5) bis (2.9) folgen.

Copyright © 2005 by Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa (BKGE) and the author, all rights reserved. This work may be copied for non-profit educational use if proper credit is given to the author and BKGE.
For other permission, please contact bkge@bkge.uni-oldenburg.de
URL zur Zitation dieses Beitrages: https://bkge.de/publikationen/woerterbuecher/lehnwoerter-im-teschener-dialekt/2-aufbau-des-woerterbuchs/2-10-derivate