Kommission Kulturelle Kontexte des östlichen Europa in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft e. V. (KKKöE) -
zu Gast beim BKGE
Über uns - Profil
Was sind zeitgemäße Forschungsfelder einer kontextuell denkenden Ethnografie und Kulturanalyse des östlichen Europas? Wie lässt sich Europa von seinen östlichen Grenzen und Peripherien her denken und methodisch erforschen? Welche Blicköffnungen ermöglichen die Erfahrungskontexte vielsprachiger und multiethnischer Lebensrealitäten vor dem Hintergrund zunehmender nationalistischer Verengung? Welchen Stellenwert nehmen die traditionellen Forschungsfelder einer Volkskunde der Heimatvertriebenen und (ehemaligen) deutschsprachigen Minderheiten im östlichen Europa weiterhin ein? Welche Verständnishorizonte bieten sie in einer von Flucht, Vertreibung und ethnischen Säuberungen geprägten Gegenwart? Wie reagieren wir auf ideologische Geschichtsbilder und ausgrenzende Identitätsentwürfe? Wie lässt sich der latente Westzentrismus gegenwärtiger kulturanthropologischer Forschung relativieren?
Die Kommission „Kulturelle Kontexte des östlichen Europas“ in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft geht bereits auf das Jahr 1949 (damals als „Kommission für Volkskunde der Heimatvertriebenen“) und den Wunsch zurück, die Vielfalt der kulturellen Überlieferungen der nach dem Zweiten Weltkrieg aus den Ländern des östlichen Europas Geflüchteten und Vertriebenen zu dokumentieren und ihre Integration in die deutschen und westeuropäischen Nachkriegsgesellschaften zu begleiten. Heute widmet sich die Kommission Fragen transnationaler Verflechtungen und multiethnischer Bezüge innerhalb des östlichen Europas und darüber hinaus. Aus historischen und gegenwartsbezogenen Perspektiven stehen kulturelle Kontexte und Wechselbeziehungen im Mittelpunkt des Forschungsinteresses.
Kontakt/Sprecher*innen
- PD Dr. Marketa Spiritova
Institut für Volkskunde der Kommission für bayerische Landesgeschichte
bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München
marketa.spiritova@volkskunde.badw.de
- PD Dr. Tobias Weger
Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas
an der LMU München
weger@ikgs.de
Aktuelles
Trauma im östlichen Europa – Begriff, Erfahrung, Gedächtnis in Ethnografie und historischer Anthropologie / Trauma in Eastern Europe – Concept, Experience, Memory in Ethnography and Historical Anthropology
12.–13. Juni 2026 ǀ Graz, Österreich
Veranstaltet von:
- Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Graz
- Arbeitsbereich Südosteuropäische Geschichte und Anthropologie am Institut für Geschichte der Universität Graz
- Kommission für Kulturelle Kontexte des östlichen Europas in der Deutschen Gesellschaft für Empirische Kulturwissenschaft
- Johann Gottfried Herder-Forschungsrat
Die Gesellschaften des östlichen Europas sind in Vergangenheit und Gegenwart vielfältig von politischer und gesellschaftlicher Gewalt gezeichnet, von Krieg und Genozid, Vertreibung und Verfolgung. Vor allem aus westlicher Perspektive werden diese Erfahrungen in jüngerer Zeit in Begriffen des kollektiven oder individuellen Traumas gefasst.
Hierzu versucht die Tagung in drei ineinandergreifenden Bereichen ethnografischen, historisch-anthropologischen und ethnopsychoanalytischen Forschens einen Perspektivenwechsel: Tagungsbeiträge reflektieren die Begrifflichkeiten des Traumatischen in historischen und gegenwärtigen Kontexten des östlichen Europas. Sie erweitern das methodische Repertoire der Ethnografie um das subjektorientierte Forschen mit und über Menschen mit Gewalterfahrungen in östlich-europäischen Milieus, und sie fragen nach den Orten, Prägungen und Praktiken traumatischer Kollektivgedächtnisse.
Der Call richtet sich an interdisziplinär Forschende in ethnografisch, historisch und ethnopsychoanalytisch arbeitenden Fachbereichen. Gebeten wird um Beiträge aus süd-/ mittel-/ost-europäischen Forschungs- und Erfahrungsfeldern sowie aus Flucht- und Diasporagebieten. Sie beschäftigen sich mit diesen und ähnlichen Fragen:
1. Begrifflichkeiten
Wie wurde Trauma im östlichen Europa im Laufe des 20. Jahrhunderts gedacht, beschrieben und verhandelt?
In diesem Themenfeld interessieren uns Beiträge, die die sprachlichen, medizinischen und gesellschaftlichen Deutungsmuster für gewaltvolle Erfahrungen in ihren historischen Kontexten untersuchen. Welche Begriffe standen und stehen zur Verfügung, um Krieg, Verfolgung, politische Repression oder strukturelle und physische Gewalt als Verletzung des Selbst zu benennen – und welche Erfahrungen blieben namenlos? Welche Konzepte von psychischer Erschütterung oder seelischem Leid wurden und werden in medizinischen, staatlichen, religiösen oder kulturellen Kontexten verwendet – und wie unterscheiden sie sich in unterschiedlichen politischen Regimen, etwa unter Monarchie, Faschismus, Sozialismus oder im postsowjetischen Raum?
Neben der Rezeption internationaler Klassifikationen – etwa des westlich geprägten PTSD-Begriffs – interessieren uns auch eigenständige oder wenig beachtete Konzeptionen von Trauma, wie sie sich etwa im polnischen „KZ-Syndrom“ oder in regionalen Diagnosepraktiken abzeichnen. Beiträge können danach fragen, wie solche Konzepte entstanden, mit welcher gesellschaftlichen Deutungsmacht sie ausgestattet waren – und welche ihrer Grenzen, Auslassungen oder Übersetzungsprobleme sich in der historischen wie ethnografischen Forschung zeigen.
Darüber hinaus geht es um die Frage, wie Begriffe des Traumatischen das Erzählen – und das Schweigen – über Gewalt geprägt haben. Wie wird über Zerstörung, Verlust und seelische Not gesprochen, wenn keine standardisierten Begriffe zur Verfügung stehen? In welchen Situationen wurde und wird Leid individualisiert, pathologisiert oder kollektiviert – in ethnografischen Gesprächen und Interviews, in Archivquellen, in alltäglichen Gesprächskontexten? Und welche Rolle spiel(t)en kulturelle Ausdrucksformen – Literatur, Theater, Film, Musik – bei der Formung alternativer Sprachen des Traumas?
Beiträge sind eingeladen, diese Dynamiken aus historischer, ethnografischer oder diskursanalytischer Perspektive zu beleuchten und damit auch zu fragen, wie Erinnerung, Begrifflichkeit und gesellschaftliche Deutungshoheit ineinandergreifen.
2. Forschungspraktiken
Wie beforschen wir traumatische Erfahrungen in Vergangenheit und Gegenwart?
Hierzu stellen sich diese und ähnliche Fragen: Wie gehen Forschende mit emotionalen und assoziativen Übertragungen zu gewaltsamen und traumatischen Erlebnissen in Forschungsgesprächen, aber auch in historischen Materialien um? Wie lässt sich darüber schreiben? Wie lässt sich zwischen dem Traumaerleben von Forschungspartner:innen und emotionalen Belastungen der Forscher:innen differenzieren und Distanz herstellen?
Welche methodischen und forschungsethischen Erweiterungen sind nötig?
Wie wirken gesellschaftliche Diskurse und Voreingenommenheiten in die Forschung ein, wie lässt sich damit umgehen? Wie wird die Forschung über traumatische Erfahrungen durch unseren wissenschaftlichen und persönlichen Blick, unsere Erfahrungshintergründe und die Voreinstellungen gesellschaftlicher (westlicher) Diskurse beeinflusst? Welche Rolle spielen im östlichen Europa verwurzelte Zeitzeug:innen als Forschende zu Gewalt und Trauma?
Wie kann der empathische Blickwechsel methodisch-ethnografisch oder historisch-anthropologisch begründet werden? Welche methodischen Beiträge zum Verstehen von Traumaerleben in Zusammenhängen von gesellschaftlicher Macht und Gewalt leistet die Ethnopsychoanalyse?
3. Kollektivgedächtnisse
Welche Umgangsweisen von Erinnern und Vergessen zeigen sich in kollektiven Gedächtnissen?
Wie manifestiert sich das (Post)Genozidale in kollektiven Gedächtnissen? Welche Rolle spielen Alltagspraxen (Erzählungen, Witze, Lieder, Mythen, Filme, Anekdoten) bei der Archivierung, Konservierung, Verfestigung, Überschreibung, Relativierung, Verharmlosung sowie Leugnung von Traumata? Welche gesellschaftlichen, politischen, kulturellen Dynamiken bringen sie hervor?
An welchen Orten und Räumen (Schauplätze von Verbrechen, Gedächtnisorte, Verhandlungs- und Vermittlungsorte, Orte der Diaspora, Social Media, Kunst) werden Erinnerungen ausverhandelt? Wie gehen Menschen und Bewegungen mit Umschreibungen und Unterdrückungen kollektiver Gewaltgedächntnisse um?
Wie werden Gewaltgedächtnisse aufgearbeitet? Welchen Herausforderungen begegnet die akademische und aktivistische Erinnerungsarbeit? An welchen theoretischen Konzepten kann sich die Erinnerungs- und Gewaltgedächtnisforschung des östlichen und südöstlichen Europa orientieren und welche Bedeutung können dabei Rassismusforschung (Antiziganismus, Antimuslimischer Rassismus, Antisemitismus) und Dekoloniale Theorien haben?
Wir freuen uns auf Einreichungen in englischer Sprache. Abstracts sollten 2000 Zeichen inkl. Leerzeichen nicht überschreiten. Sie enthalten eine knappe inhaltliche Zusammenfassung, Angaben zu Kontexten der Forschung, zu fachlichen, methodischen und theoretischen Zugangsweisen und den Bezügen des Beitrags zum Tagungsthema.
Geplant ist eine Publikation der Tagungsbeiträge, erwartet werden daher bislang unveröffentlichte Texte und die Bereitschaft, den eigenen Vortrag für die Publikation zu bearbeiten.
Die Einreichungen und etwaige Fragen richten Sie bitte an folgende E-Mail-Adresse:
projekt.kulturanthropologie@uni-graz.at
Einsendeschluss ist der 31. Januar 2026.
Für prekäre und nicht institutionelle Vortragende, insbesondere aus dem östlichen Europa, bemühen wir uns um anteilige Übernahme von Reisekosten und Übernachtungen.
Das Organisationsteam in Graz wird die Beiträge auswählen und das Programm zusammenstellen. Eine Benachrichtigung über Annahme oder Ablehnung erfolgt Mitte Februar 2026.
Wir freuen uns auf viele interessante Bewerbungen und eine spannende Tagung!
Für die Organisator:innen:
Katharina Eisch-Angus, Heike Karge, Kristina Trummer, Medina Velic
Deadline: 31st January 2026
PROTEST!
Expression, Organization and Impact in a Central and Eastern European Perspective
June 22 to 24, 2026
Europejskie Centrum Solidarność, Gdańsk
Individuals and groups respond to perceived injustices and grievances with protest. The forms of expression are diverse and interact with the conditions defined by social and political opportunity structures. Protest is a central instrument of social negotiation processes related to participation and co-determination. It thrives on publicity and attention, yet it is – especially in authoritarian contexts – often accompanied by less visible practices of resistance that take place in everyday life or in subversive, hidden forms.
Protest manifests itself not only in rallies and marches but also in artistic forms of expression: in the visual arts, in literature, and in performance. Numerous narratives refer to the evaluation and appropriation of rebellious behaviour.
The conference aims to focus on various forms of protest and resistance, their structural conditions and consequences, as well as their (current and retrospective) legitimization vs. condemnation. While protest is a global phenomenon, we are focusing on contributions that explore its manifestations in Central and Eastern Europe across different historical periods (from the early modern era to the present). We will also accept papers addressing theoretical and methodological aspects of protest.
The event is interdisciplinary in nature, as is the topic itself, and encompasses the disciplines of history, political science, cultural anthropology, sociology, literary studies, musicology, or art history. Contributions may be historical or contemporary in nature.
Possible approaches and topics:
- Interpretations and evaluations (what can protest be?) – from peaceful participation movements and emancipatory self-empowerment to violent or radicalized forms of resistance
- Processes of negotiation and the role/effectiveness of protest initiators
- Political substructures as resistance to state structures
- Petitions and other forms of civic engagement
- Transnational protest and its cross-border diffusion
- Exclusionary and discriminatory protest movements
- Narratives and perspectives (e.g., emancipatory histories of the oppressed vs. narratives of uprising)
- Forms and formats of protest (material, symbolic, performative)
- Visual and acoustic dimensions (symbols, sounds, images)
- Emotions and affect in protest
- The role of violence and repression in protest dynamics
- Appropriations and re-appropriations of protest (political and cultural)
Abstracts should not exceed 300 words and should be submitted by January 10th to:
https://conf.isgv.de/conftool/
We will endeavor to cover the costs for accommodation and travel for a limited number of participants. Should you be interested in funding, please inform us in your application.
The organizing team is looking forward to receiving your abstract.
Paulina Gulińska-Jurgiel
Jörg Hackmann
Piotr Kocyba
Grzegorz Piotrowski
Ira Spieker
Johann Gottfried Herder-Forschungsrat (Johann Gottfried Herder-Research Council) // Europejskie Centrum Solidarność (European Solidarity Centre)
Deadline: 10th January 2026
Mobilisation and Community Formation in Minority and Diaspora Contexts: The “We” in Central and Eastern Europe
Sept. 30 – Oct. 2, 2026 ǀ Freiburg (Breisgau)
Institute for Cultural Analysis of the Germans of Eastern Europe (IKDE)
Annual Conference
More information: https://www.ikdebw.de/news/mob...
The “We” is a commitment. Attributions and appropriations of belonging play a central role in the creation of community – they serve as markers of (self-)assurance, facilitating internal identification but also external demarcation. This community-building effect has an inherent explosiveness: it is capable of emphasizing what ‘we’ have in common (Scheer 2022), but this demonstrative attitude also harbours populist potential. Initially broad and vague in conceptual terms, we therefore pay particular attention to communities, when they are called upon: war and crises, but also the need to find orientation after migration and to plan for the future to negotiate belonging(s). As a result, new formations of collective images and mechanisms are constantly emerging, challenging existing concepts.
For instance, with regard to Eastern Europe, the term ‘We’ took on a charged meaning in contrast to ‘They’: Not only is the multi-ethnic region imagined as inferior (Todorova 1997), but its citizens also experience racialised degradations throughout history and due to their (labour) mobility, which highlights inequalities between East and West (Lewicki 2023) and clearly calls into question a European ‘We’-consciousness.
In the context of the region, but especially among Germans in Eastern Europe, various forms of thinking about and doing community can be found in the transnational sphere between ‘homeland’ and place of residence: Hometown magazines (Heimatzeitschriften, Kasten/Fendl 2017) and other performative acts such as commemorative or festive days (Schell/Prosser-Schell/Pusztai 2018), both in the region of origin and now in Germany, form arenas for negotiation. Moreover, references to a shared heritage are playing an increasingly important role in economic contexts: while communities from Transylvania have often made considerable financial and organisational efforts to renovate e.g. fortified churches, this heritage is increasingly being promoted for tourism purposes (Oltean/Anghel/Schuster 2017). It cannot be ruled out that other regions may follow suit and launch similar grassroots initiatives. Yet, the question of renewing the sense of community also arises when the generation who experienced flight and expulsion passes away. This challenge is comparable for those in diaspora communities who still knew their homeland from their own experience. New narratives and updates to the association's work are desirable here.
These examples highlight, that, overall, the “We” as a building block of identity has repeatedly been the subject of debate, particularly when it comes to (forced) migration, border shifts and the experience of foreignness: The developments of the “short twentieth century”, the “Age of Extremes” (Hobsbawm 1994), made it clear that ‘we’ – up until the present – are not in a post-community era of solitary seclusion. Rather, „post- is always shadowed by neo-“ (Clifford 1994, p. 328), so that existing and seemingly fading images of community are constantly revised and updated. These transformations are themselves subject to a certain timeliness, thus offering insight into historical and current conjunctures and trends. In this respect, manifestations of (new), and probably only partial social cohesion can serve as a lens through which to view society and its units. In the context of cultural studies research on these “we”-images in migration, minorities, and diaspora, the focus shifts from mere attributions to the underlying, often implicit schemata, routines, and resources (Brubaker 2002) that enable community formation and further connection. They require an examination of their inherent historical contexts and cultural mechanisms, their narratives and performative modes of expression. The conference will therefore focus on the following, interlinked questions and topics, but is not limited to them:
“We” as a political project
How have political programs and movements shaped the politicization of (ethnic) communities and their identities? To what extent have they negotiated the issue of loyalty, especially with regard to potentially conflicting, overlapping loyalties? How are these contexts reflected today; how are they remembered, but also discussed in the present?
The Mediatized “We”
How have media products – from historical newspaper prints and posters to today's digital platforms – addressed public consciousness and opinion? To what extent have they contributed to connection and exchange and addressed (new) opportunities for community building?
The Transnational “We”
Particularly, but not exclusively, in the context of flight, expulsion and exile: Which strategies did/do people employ to settle in a new place, in a new social environment? How did/do they in turn (re)establish connections to their region of origin? To what extent does this interaction create potential for intermediate, hybrid positions?
Commodifying and Renewing the “We”
How do collective actors – such as tourism, associations, town twinning, etc. – participate in the marketing of a certain “we”? Which aspects of detraditionalisation, but also which attempts to revive or even remake folk culture and involve new groups of stakeholders can be traced in their activities?
In addition, intersecting aspects such as generation, gender, and others shall be taken into further consideration. However, there should still be room for subjective interpretations and thus actor-specific negotiations. Hitzler et al. (2009), for example, refer here to the diversity of “post-traditional communities” and their situated, lifestylerelated community building. The conference therefore aims to reflectively explore community formation and mechanisms of social cohesion, their challenges and potential for the establishment of belonging. It provides a discursive space for evaluating “we”-formations and their potential for past, present and future variations of belonging in minority and diaspora contexts in different local, regional, national, and transnational frames. In doing so, it will bring into focus that membership – whether in groups, associations, parties, neo-tribes, or communities – is often a pluralistic concept of attribution and appropriation that is subject to fundamental external as well as potentially polyphonic internal dynamics. These need to be analytically grasped and further accompanied by research, particularly in the wake of the “return of community in late modernity” (Rosa et al. 2010, p. 58).
Thus, historical and archival perspectives will be considered alongside contemporary research from a cultural studies perspective and other related fields. These approaches include case studies from the context of Germans in Eastern Europe, but the format is also open to comparative perspectives that go beyond this scope or relates it to other minorities, as well as perspectives from broader minority and diaspora research. Please send your proposal for a 20-minute presentation, consisting of an abstract (~2,000 characters) with a working title and brief biographical information about yourself, to Jana Stöxen (jana.stoexen@ikde.bwl.de) by 1st March 2026.
Travel expenses can be covered within the scope of the funds provided.
Literature
- Brubaker, Rogers (2002): Ethnicity without Groups. European Journal of Sociology 43, 2, p. 163–189.
- Clifford, James (1994): Diasporas. Cultural Anthropology 9, 3, p. 302–338.
- Hitzler, Ronald / Honer, Anne / Pfadenhauer, Michaela (Eds.; 2009): Posttraditionale Gemeinschaften. Theoretische und ethnografische Erkundungen.
- Hobsbawm, Eric (1994): The Age of Extremes: The Short Twentieth Century, 1914–1991.
- Kasten, Tilman / Fendl, Elisabeth (Ed.s; 2017): Heimatzeitschriften Funktionen, Netzwerke, Quellenwert.
- Lewicki, Aleksandra (2023.): East–West Inequalities and the Ambiguous Racialisation of ‘Eastern Europeans.’ Journal of Ethnic and Migration Studies 49, 6, p. 1481–1499.
- Oltean, Ovidiu / Anghel, Remus Gabriel / Schuster, Christian (ed.s; 2017): Reinventând Germanitatea. Etnicitate, mobilitate şi împrumut cultural la marginea Europei.
- Rosa, Hartmut Rosa / Gertenbach, Lars / Laux, Henning / Strecker, David (2010): Theorien der Gemeinschaft.
- Scheer, Monique (2022): Kultur ist ‚das Gemeinsame‘: Kritische Vergemeinschaftungsforschung und das Verstehen von Zusammenhalt in der Vielfalt. In: Ludwig-Uhland-Institut (Ed.): Kultur ist: Beiträge der Empirischen Kulturwissenschaft in Tübingen, p. 47-66.
- Schell, Csilla / Prosser-Schell, Michael / Pusztai, Bertalan (Ed.s; 2018): Re-Invention of Tradition in Ostmitteleuropa nach 1990. Neue, „gefundene“ und revitalisierte Feste mit Schwerpunkt auf Ungarn.
- Todorova, Maria (1997): Imagining the Balkans.
Deadline: 1st March 2026
Termine
Jahrestagung 2026 des IKDE Freiburg
Mobilisation and Community Formation in Minority and Diaspora Contexts: The “We” in Central and Eastern Europe
30.09.–02.10.2026 ǀ Freiburg (Breisgau)
Tagung des Johann Gottfried Herder-Forschungsrates
PROTEST!
Expression, Organization and Impact in a Central and Eastern European Perspective
22.–24.06.2026 ǀ Europejskie Centrum Solidarność, Gdańsk, Polen
Kommissionstagung 2026
Trauma im östlichen Europa – Begriff, Erfahrung, Gedächtnis in Ethnografie und historischer Anthropologie / Trauma in Eastern Europe – Concept, Experience, Memory in Ethnography and Historical Anthropology
12.–13.06.2026 ǀ Graz, Österreich
Jahrestagung 2025 des IKDE Freiburg
Zukunftsorientierungen des Erinnerns. Das Beispiel "Flucht und Vertreibung"
02.–04.07.2025 ǀ Freiburg i. Fr.
Tagung aus Anlass des 75-jährigen Bestehens von Herder-Institut und Herder-Forschungsrat
Ostmitteleuropa-Forschung im Fokus: Rückblicke - Ausblicke - Umbrüche
04.–05.6.2025 ǀ Marburg
Kommissionstagung 2024
in Kooperation mit dem Johann Gottfried Herder-Forschungsrat
Im|Materielles kulturelles Erbe als Praxis. Rekonstruktionen und Reinszenierungen in Mittel- und Osteuropa
25.–26.7.2024 ǀ München
Jahrestagung 2022 des IVDE Freiburg
in Kooperation mit der Kommission Kulturelle Kontexte des östlichen Europa
Lager. Inszenierung und Musealisierung
14.–16.11.2022 | Göttingen
Kommissionstagung 2018
Rückschau und Wegbestimmung – Eine Arbeitstagung
6.–7. 12.2018 | Heiligenhof in Bad Kissingen
Ausstellungen
Sonderausstellung
„Bruder mein, schenk frisch ein, lass uns alle lustig sein!“ – Keramik und Ritual
3. Oktober 2025 bis 22. Februar 2026
Gundelsheim am Neckar: Siebenbürgisches Museum
Schloss Horneck 1
74831 Gundelsheim
Tel. 06269-90621
https://www.siebenbuergisches-museum.de
Öffnungszeiten: Di-So, Feiertag 11-17 Uhr
In Siebenbürgen gibt es eine lange Tradition der Keramikproduktion, die in einigen wenigen Orten bis heute lebendig ist.
Neben den Töpferwaren für den alltäglichen Gebrauch gab es dort auch solche, die nur zu bestimmten Anlässen genutzt wurden. Mit diesen besonderen Gefäßen sind Bräuche und Rituale innerhalb der Gemeinschaft, etwa der Zünfte, der Nachbar- und Bruderschaften, verknüpft, die in der Ausstellung anhand der Objekte vermittelt werden.
Oft sind diese Kannen und Krüge mit Trinksprüchen wie dem Ausstellungstitel versehen oder geben die Namen ihrer Stifter preis und vermitteln so ein Stück Sozialgeschichte der siebenbürgisch-sächsischen Ortschaften vom 18. bis ins 20. Jahrhundert.
Außer den Ritualen der Institutionen gab es auch viele, die mit dem Lebenslauf der Menschen eng verbunden waren, so beispielsweise Bräuche zu Hochzeit, Kindbett oder Taufe, für die es besondere Gefäße gab. Wer etwa weiß heute noch, was eine „Gevatterpfanne“ war und welche Funktion diese einst hatte?
Dies und vieles mehr kann in der Ausstellung anhand originaler, historischer Keramikobjekte aus der Sammlung des Siebenbürgischen Museums Gundelsheim entdeckt werden.
Publikationen
Die Forschungsergebnisse der Kommission werden im Jahrbuch „Kulturelle Kontexte des östlichen Europas“ veröffentlicht, das neben seinem Aufsatzteil auch über einen umfangreichen Berichts- und Rezensionsteil verfügt.
Darüber hinaus gibt die Kommission eine derzeit (Stand 2024) 97 Bände umfassende Schriftenreihe heraus, die 2025/2026 durch den Sammelband „Im|Materielles kulturelles Erbe als Praxis. Rekonstruktionen und Reinszenierungen in Mittel- und Osteuropa“ ergänzt werden wird.
Jahrbücher
- Jahrbuch Kulturelle Kontexte des östlichen Europa. 2022 (62)
Elisabeth Fendl, Tobias Weger, Sarah Scholl-Schneider (Hrsg.): Heimatliche Enklaven? Bildungs- und Begegnungsstätten von Vertriebenen und Aussiedlern. Münster u.a. 2022 - Jahrbuch Kulturelle Kontexte des östlichen Europa 2020 (Band 61)
Elisabeth Fendl, Johanne Lefeldt, Sarah Scholl-Schneider (Hrsg.): Vom Dekor der Heimatzeitschriften. Münster u.a. 2020.
Aus der Schriftenreihe der Kommisssion
- Band 97: Zsolt Vitári: Generative Sozialisation und/oder ethnische Mobilisierung. Deutschungarische Kinder und Jugendliche im Volksbund und in der Deutschen Jugend. Münster: Waxmann 2024. E-Book (PDF). ISBN: 978-3-8309-9075-8. Preis: 57,99 €.
- Band 96: Kristina Kaiserová, Miroslav Kunštát (Hrsg.): Die Suche nach dem Zentrum. Wissenschaftliche Institute und Bildungseinrichtungen der Deutschen in Böhmen (1800-1945), Münster: Waxmann 2014. ISBN 978-3-8309-3202-4. Preis: 42,90 €.
- Band 95: Veronika Shumska: „Gott hat die Fremden lieb“. Zur Rolle der Frömmigkeitsvermittlung bei Zuwanderern aus der Sowjetunion und Nachfolgestaaten am Beispiel zweier religiöser Gemeinden in Freiburg, Münster: Waxmann 2012. ISBN: 978-3-8309-2754-9. Preis: 29,90 €.
- Band 94: Sarah Scholl-Schneider: Mittler zwischen Kulturen. Biographische Erfahrungen tschechischer Remigranten nach 1989, Münster: Waxmann 2011. ISBN: 978-3-8309-2574-3. Preis: 29,90 €.
Lehrveranstaltungen
Wintersemester 2025/26
Nach der (Zwangs-)Migration aus dem östlichen Europa nach 1945: Biografische Narrative und museale Repräsentationen, Seminar (Marketa Spiritova, LMU München)
Die nationalsozialistischen Umsiedlungen deutscher Minderheiten aus Südosteuropa: Bessarabien, Bukowina, Dobrudscha, Gottschee, Seminar, 2025/26 (Tobias Weger, LMU München)
Sommersemester 2025
Beziehungen Südosteuropas zum Osmanischen Reich, Seminar, 2025 (Tobias Weger, LMU München)
Fashion Revolution, Polish #Black Monday and more … Postdigitale Protestkulturen erforschen, Seminar (Cornelia Eisler, Universität Oldenburg)