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Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Heimatstube Augezd

im Torhaus/Stadtstraße
36151 Burghaun

Kontakt
Kurt Pirkl
Gartenstr. 1
36151 Burghaun
Tel.: 06652/5794
E-Mail: kurt-pirkl@t-online.de

Gemeinde
Tel.: 06652/9601-0
E-Mail: info@burghaun.de
Internet: http://www.burghaun.de

Öffnungszeiten
nach Vereinbarung

Träger
Marktgemeinde Burghaun
Bei Auflösung des Augezder-Komitees wird das gesamte Inventar der Heimatstube an die Marktgemeinde Burghaun übergehen.

HE Burghaun Torhaus Heimatstube3

1946 siedelten sich 120 Vertriebene aus dem landwirtschaftlich geprägten Dorf Augezd [tschech.: Újezd] im Norden der Obermährischen Senke im osthessischen Burghaun an, wo seit 1954 Heimattreffen stattfinden. Die Marktgemeinde übernahm 1962 die Patenschaft über die Augezder und seit 1972 vereint das Burghauner Gemeindewappen Elemente des Augezder und des alten Hauner Wappens.

HE Burghaun Heimatstube2

Blick in die Augezder Heimatstube

Beim Heimattreffen 1962 regte der Burghauner Bürgermeister die Einrichtung einer Heimatstube an. Das neu gegründete Augezder Komitee wurde mit dem Ausbau und der Einrichtung einer solchen beauftragt und die dafür benötigten Räumlichkeiten im historischen Torhaus (um 1400 erbaut) zur Verfügung gestellt. 1964 konnte hier die Heimatstube als Stätte der Begegnung eröffnet werden. Ein Wandabschnitt wurde mit einem Wandbild (Sgraffito) von Walter Niebergall aus Hilders versehen, das die Vertreibung aus Augezd und den Neuanfang in Burghaun thematisiert.
Die Heimatstube wird vor allem bei Heimattreffen genutzt. Neben einem langen Tisch und Stühlen befinden sich hier zahlreiche Bildwerke, Wappen, Fotografien und Fotoalben, persönliche Dokumente, Textilien und andere Erinnerungsstücke. Ein in den Jahren 1964 bis 1968 selbstangelegtes „Grundbuch“ der Gemeinde Augezd enthält Fotos der Häuser und Angaben der Besitzer ab dem 17. Jahrhundert (das Original mit Farbfotos befindet sich im Sudetendeutschen Archiv in München). Zwei Stoffabzeichen mit dem Buchstaben „N“ für Nemec (Deutscher) erinnern an die Zeit von Mai 1945 bis zur Vertreibung 1946.

HE Burghaun Heimaterde Augezd2

1964 aus Újezd (Augezd) mitgebrachte Heimaterde

Aktualisiert: 19.5.2020

Quellen:
  • Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes
    [Stand: 07.12.2012].
  • Klaus Mohr (Hg.): Sudetendeutsche Heimatsammlungen von A bis Z. Online in Internet:
    URL: http://www.sudetendeutsches-archiv.de [Stand: 01.12.2008].
  • Bund der Vertriebenen, Landesverband Hessen, Kulturreferat: Ostdeutsche Ausstellungen, Archive, Heimatstuben und Sammlungen in Hessen. Wiesbaden [1991], S. 16f.
  • Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 390.
  • Heinrich Kuhn: Sudetendeutsche Heimatsammlungen: Museen, Archive, Galerien, Bibliotheken, Heimatstuben, Privatsammlungen. Hg. vom Sudetendeutschen Archiv. 2. Erw. Neuaufl., München 1985, S. 28.

Fotografien:

  • Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].