Tagung: Der sowjetische "neue Mensch"

15.11.2025 um 15:00 Uhr
Museum für russlanddeutsche KulturgeschichteGeorgstraße 24
32756 Detmold
Transformationen des russlanddeutschen kulturellen Gedächtnisses - Ideal, Realität und Nachwirkungen bis in die Gegenwart
Die Figur des „Neuen Menschen“ zählte zu den zentralen ideologischen Konstruktionen der Sowjetunion. Von den 1920er Jahren bis zum Zerfall des sowjetischen Staates durchzog die Vision eines moralisch gefestigten, kollektiv orientierten und arbeitsamen Menschen politische Programme, kulturelle Ausdrucksformen und soziale Praktiken. Dieses Ideal prägte auch das Selbst- und Fremdbild der Russlanddeutschen und wirkt in unterschiedlichen Formen bis in die Gegenwart nach.
Die Tagung untersucht interdisziplinär, wie dieses Menschenbild politische Programme, kulturelle Ausdrucksformen und gesellschaftliche Praktiken prägte, welche Spannungen sich zwischen Anspruch und Realität zeigten und welche Spuren bis heute – insbesondere in den Biografien russlanddeutscher Migrantinnen und Migranten – sichtbar sind. In drei thematischen Panels werden Konstruktionen und Brüche des Ideals, seine kulturellen Repräsentationen und Nachwirkungen sowie die Folgen für Erinnerungskulturen diskutiert. Ziel ist es, historische Erfahrungen kritisch zu reflektieren und Impulse für gegenwärtige Debatten in unserer pluralen Migrationsgesellschaft zu geben.
Veranstalter
Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, Detmold
Kulturreferat für Russlanddeutsche, Detmold
Bundesinstitut für Kultur und Geschichte des östlichen Europa, Oldenburg
Recet – Research Center for the History of Transformations
Anmeldung: Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte, Andreas Schiller, E-Mail: a.schiller@russlanddeutsche.de
Der Eintritt ist frei