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28.10.2021

"Shared Heritage - Niederschlesien erzählen"

Porträt von Olga Tokarczuk
Berlin, 28. Oktober 2021

Olga Tokarczuk zu Gast im Literaturhaus Berlin

In den Erzähltexten der polnischen Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk wird Niederschlesien/Dolny Śląsk zu einem literarischen Imaginationsraum, der gleichermaßen märchenhafte wie unheimliche Züge trägt: Wie Schneewittchen im gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm Räume betritt, deren Bewohner abwesend sind, werden in Tokarczuks Geschichten die Orte, Häuser und Landschaften am Flusslauf der Oder und im Riesengebirge mit einem Sensorium für das Abwesend-Anwesende beschrieben und in ihren imaginativen wie realen Tiefenschichten ausgeleuchtet. In Taghaus Nachthaus und anderen Erzählungen begegnen uns Figuren, die sich als „Nachbarn in der Zeit", wie Tokarczuk sagt, begreifen lassen. Die Geschichten eröffnen damit neue Perspektiven, das Vorgefundene wird zu einem gemeinsamen Erbe – vielleicht auch zur Bürde? – der einstigen und heutigen Bewohner. Über die poetischen, mythischen und nicht zuletzt auch die politischen Dimensionen ihres Niederschlesien-Bildes kommt Olga Tokarczuk mit Olga Mannheimer ins Gespräch.

Programm
Begrüßung: Janika Gelinek und Sonja Longolius
Einführung: Dr. Silke Pasewalck (BKGE Oldenburg)
Gespräch mit Olga Tokarczuk
Moderatorin und Dolmetscherin: Olga Mannheimer

Olga Tokarczuk (*1962 in der Nähe von Zielona Góra/Grünberg) lebt in Wrocław/Breslau; ihre Sujets spielen bevorzugt in Grenzgebieten und Randzonen, sei es an der polnisch-tschechischen Grenze in Niederschlesien (Dom dzienny, dom nocny, 1998; dt. Taghaus Nachthaus, 2001) oder im polnisch-ukrainischen Ostjudentum, wie in ihrem historischen Roman Księgi Jakubowe (2014; dt. Die Jakobsbücher, 2019).

Moderatorin Olga Mannheimer (*1962 in Warschau) lebt als Übersetzerin, Dolmetscherin und Publizistin in München.

Programm

Broschüre (Dokumentation der Veranstaltung mit dem Text des Essays "Das Schneewittchensyndrom und andere niederschlesische Träumne")

Die Veranstaltung steht im Kontext der Reihe "Shared Heritage - gemeinsames Erbe" mit Lesungen und Gesprächen in Berlin, Hamburg, Leipzig, München und Weimar, die  in der Zeit vom 3. November bis 8. Dezember 2020 stattfand.
Die Reihe wurde auch in einer Broschüre dokumentiert.

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