Zum Inhalt springen
Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Wansener Heimatstube (zum Teil Abgabe nach Polen)

Heimathaus im "Roten Amt"
Cheruskerstr. 1
33647 Bielefeld-Brackwede

Kontakt
Gabriele Stumpf
Wüstenrotstraße 2
33719 Bielefeld
Tel.: 0521/334574

Öffnungszeiten
nach telefonischer Vereinbarung

Trägerschaft
Heimatgemeinschaft Wansen und Stadt Bielefeld

Die Heimatstube wurde 1959 von Rektor Fritz Baumgart gegründet und befand sich im Neubau der Frölenbergschule in Bielefeld-Brackwede. Nach dreimaligem Umzug ist sie zusammen mit dem Heimatarchiv seit 1990 als eigenständige Einheit im Heimathaus Brackwede untergebracht. Sie dient nicht nur als Heimatmuseum, sondern auch als Versammlungsraum der noch aktiven Landsmannschaften und Ortsgruppen. Auf drei Räume verteilt, ist der Bestand in großen Schränken untergebracht. Die Betreuer der Heimatstube sind jederzeit bereit, Nachlässe schlesischer Familien aufzunehmen und somit die vorhandene Sammlung zu erweitern.

NRW Wan DSCF1232

Die Heimatgemeinschaft Wansen pflegt bereits seit Jahrzehnten freundschaftliche Beziehungen zu den heutigen polnischen Bewohnern und Bewohnerinnen Wansens. Als Ausdruck dieser guten Verbindungen hat die Heimatgemeinschaft ausgewählte Exponate aus dem Bestand der Wansener Heimatstube in Bielefeld als Dauerleihgabe für das Museumszimmer im Rathaus von Wiązów (Wansen) zur Verfügung gestellt. Dazu gehören u. a. das Modell der evangelischen Kirche, das von sechs Höfen und weiteren Wansener Bauwerken sowie die Nachbildung eines Pfluges und eine Tabakpresse aus dem 19. Jahrhundert.
Die in Bielefeld verbleibende Sammlung besteht außerdem aus Haushaltsgegenständen, Stickereien, Notgeld, ‚Heimaterde‘, Kirchen- und Gesangbüchern des 19. und 20. Jahrhunderts sowie einigen zeitgenössischen Zeichnungen und Landkarten. Ein besonderes Erinnerungsstück ist ein Lorgnon (Brille). Die etwa 250 Bücher sind verzeichnet. 400 Fotografien in Alben können eingesehen werden.

NRW Wan DSCF1223

Das Gebiet um Wansen [Wiązów], nordöstlich von Strehlen gelegen, gehört zu den ältesten Besitzungen des Bistums Breslau. Im Jahr 1250 gab Herzog Heinrich III. von Schlesien dem Bischof Thomas I. die Erlaubnis, bei dem Dorf "Wanzow" eine Stadt nach deutschem Recht zu gründen. Die Stadt wurde Markt- und Handelsplatz. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde in Wansen Tabak angebaut, später wich der Anbau auf Gemüse, vor allem Gurken aus, und die bis ins 20. Jahrhundert blühende Zigarrenherstellung erfolgte mit auswärtigem Tabak.

Aktualisiert: 3.2.2022

Quellen:
  • Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
  • Projekt "Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen 2009.
  • Projekt "Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].

Fotografien:

  • Projekt "Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen 2009.