Zum Inhalt springen
Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Neuroder Heimatstube (aufgelöst)

Die Neuroder Heimatstube wurde 1962 gegründet, war aber bereits seit Mitte der 1980er Jahre nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich. Ihre Sammlung war zuletzt in einer alten Schule eingelagert. Geplant war eine Integration der Bestände in das neugestaltete Heimatmuseum der Stadt Castrop-Rauxel. Die finanzielle Situation der Stadt hat sich im Laufe des Jahres 2001 jedoch so entwickelt, dass die Pläne für eine Neugestaltung auf unbestimmte Zeit verschoben wurden.
2008 überführte der damalige Vorsitzende der Neuroder Kreisversammlung, Herr Georg Hoffmann aus Bochum, den gesamten Bestand nach Meinerzhagen, wo er in einem aufgelassenen Zivilschutzbunker des ehemaligen Warndienstes gelagert wurde. 2011 erfolgte die Auflösung der Stube, die Bestände bewahrt die Stiftung Grafschaft Glatz in Lüdenscheid.

Die Sammlung umfasste ca. 600 Exponate, darunter Archiv- und Bibliotheksgut, Fotografien, Gegenstände des Haushalts, einige Gläser und Porzellan, Grafiken und Zeichnungen. Bedeutende Objekte sind eine Urkunde des Bürgermeisters von Neurode mit einem Siegel aus dem 17. Jahrhundert und eine schlesische Nusskrippe.

Neurode [Nowa Ruda] am Eulengebirge wurde als "Städtchen" und "Stadt" im Jahr 1337 erstmals erwähnt. Schon im Mittelalter bildete die Tuchmacherei die wirtschaftliche Grundlage. Der Export führte später bis nach Italien, Russland und die Türkei. Im 19. Jahrhundert ging die Tuchmacherei zurück, es entstanden jedoch in und um Neurode einige Textilfabriken und Webereien. Der Bergbau sowie andere Industrien nahmen an Bedeutung zu, ebenso der Ausflugsverkehr. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt nicht zerstört, doch sind nur noch wenige Baudenkmale erhalten, da Brände im 17., 18. und 19. Jahrhundert großen Schaden angerichtet hatten.

Aktualisiert: 15.6.2021

Quellen:
  • Projekt "Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2020].