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Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Heimatstube Bunzlau (integriert)

Im Mai 1953 übernahmen die Stadt Siegburg und der Siegkreis (heute Rhein-Sieg-Kreis) die Patenschaft über die Bunzlauer in der Bundesrepublik. Seit 1953 wurden Objekte aus Bunzlau gesammelt, registriert und ausgestellt. Die Gründerin war Maria Siemianowsky. Nachdem die Bundesheimatgruppe Bunzlau zuerst in verschiedenen Büroräumen untergebracht war, konnte sie 1985 die Heimatstube im "Haus der Begegnung" in der ehemaligen Gemeinschaftshauptschule „Innere Stadt" im Haufeld 22 beziehen. Gelegentlich wurden Wechselausstellungen gestaltet und themenspezifische Veranstaltungen organisiert.

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Aufnahmen aus der ehemaligen Heimatstube in Siegen

2019 unterzeichnete die Bundesheimatgruppe Bunzlau für ihre Heimatsammlung einen Schenkungsvertrag mit dem Haus Schlesien in Königswinter, welches die Sammlung 2021 übernahm, nachdem die Bunzlauer zuvor ihre Sammlung dokumentiert und inventarisiert hatten. Dort werden die Exponate zunächst in einer Sonderausstellung präsentiert, bevor sie in Königswinter nicht nur im Depot eingelagert werden sollen, sondern stets auch an anderen Orten zu sehen sein werden.
Mehr als hundert Exponate, neben Keramiken sind das auch Gemälde und Grafiken, befinden sich als Dauerleihgabe im Keramikmuseum in Bunzlau (Muzeum Ceramiki w Bolesławcu), wo sie in die neu zu konzipierende Dauerausstellung integriert werden.
Im Sommer 2020 wurden ausgewählte Objekte der Sammlung von der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen digitalisiert im Rahmen des von ihr durchgeführten Projekts „Virtuelle Heimatsammlungen". Ziel der Digitalisierung ist eine 360 Grad Erfassung der Heimatstube und ein Austausch über die aktuelle Situation des Kultur- und Heimatortes. Gefördert wird das Projekt „Virtuelle Heimatsammlungen" vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Die Sammlung umfasst hauptsächlich Bunzlauer Keramik mit über 400 Vorkriegs- und Nachkriegsproduktionen. Darunter sind auch historische und sehr seltene Stücke. Darüber hinaus finden sich eine Taufschale und Patene aus der evangelischen Kirche in Tillendorf sowie Notgeld und Porzellan aus dem Kreis Bunzlau. Jeweils eine Fahne der Stadt und des Kreises Bunzlau und Grafiken von Max Hertwig gehören ebenso dazu. Für Recherchen stehen digitalisierte Ausgaben des Bunzlauer Stadtblattes und anderer Lokalzeitungen zur Verfügung.
Begleitend wurde fachbezogene Literatur, Archiv- und Bildmaterial gesammelt, zudem fanden sich Ansichtskarten, Übersichtskarten (Schwerpunkt: Stadt und Kreis Bunzlau, heute Bolesławiec) und Urkunden im Bestand. Die Unterlagen sind aufgearbeitet und in der Archivdatenbank NRW abrufbar unter https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=BESTAND-1001340000029 Zur Heimatstube siehe: https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=KLASSIFIKATION-A92x79447048902511520210531063819552A92x61980116367340020220201111333388

Aktualisiert am 18.5.2022

Quellen:

  • Silke Findeisen, Versammelte Erinnerungen - Klappe, die Zweite!, in: Schlesische Nachrichten 3/2021, S. 8-9.
  • Peter Börner, Bundesheimatgruppe Bunzlau zu Siegburg. Projekt "Dokumentation der Heimatstuben" am Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft "Ostdeutscher Museen, Heimatstuben und Sammlungen", gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen 2009.
  • Projekt "Schlesische Heimatstuben in der Bundesrepublik Deutschland" des Schlesischen Museums zu Görlitz. 2000/2007. Online in Internet: URL: http://www.schlesisches-museum.de/hst/ [Stand: 13.10.2008].
  • Silke Findeisen, Schenkungsvertrag unterzeichnet. Die Bestände der Bunzlauer Heimatstube gehen an HAUS SCHLESIEN, in: Schlesische Nachrichten 9/2019, S. 28.
  • Silke Findeisen, HAUS SCHLESIEN, in: Schlesische Nachrichten 1/2021, S. 6-7.

Fotografien:

  • Peter Börner, Bundesheimatgruppe Bunzlau zu Siegburg