Zum Inhalt springen
Lexika und Dokumentationen

Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland

Agnes-Miegel-Haus / Heimatsammlung Königsberg

Agnes-Miegel-Platz 3
31542 Bad Nenndorf

Öffnungszeiten
Mittwoch und Sonnabend
15:00–17:00 Uhr
und nach Vereinbarung

NI19 BN Koe Wo
NI18 BN Koe Wo

Die Agnes-Miegel-Gesellschaft hatte sich 1969 gegründet und kaufte zwei Jahre später das ehemalige Wohnhaus von Agnes Miegel in Bad Nenndorf, um es als Gedenkstätte zu erhalten und dort Themen zum Lebenswerk der 1964 verstorbenen Künstlerin und zu ihrer Heimatstadt Königsberg zu präsentieren. Das Agnes-Miegel Haus ist eine Mischform zwischen Gedenkstätte und Museum: In einigen Räumen ist der Zustand zum Zeitpunkt des Todes von Agnes Miegel erhalten geblieben, andere wurden umgestaltet, um die einzelnen Lebens- und Schaffensphasen der Schriftstellerin zu präsentieren.[1] So werden z.B. die Kontakte von Agnes Miegel in Literaten und Künstlerkreise und die daraus entstandenen persönlichen Freundschaften vorgestellt. Es gibt eine umfassende Bibliothek mit Literatur von und über Agnes Miegel sowie einen Archivraum, u.a. mit Kartenschränken. Der schriftstellerische Nachlass von Agnes Miegel befindet sich allerdings im Deutschen Literaturarchiv in Marbach (Neckar).
Im Haus werden außerdem Gemälde, Grafiken und Stiche von Königsberg [Kaliningrad / Калининград] gezeigt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Illustrationen zu Werken von Agnes Miegel. Die Agnes-Miegel-Gesellschaft führt jährlich zwei Mitgliedertreffen in Bad Nenndorf durch. An jedem letzten Mittwoch im Monat findet während der Öffnungszeiten eine Lesung statt.

Aktualisiert: 19.4.2022

Quellen:
  • Barbara Magen (Hg.): Heimaterinnerungen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Projekt zur Zukunft der niedersächsischen Heimatsammlungen aus den historisch ostdeutschen Gebieten Schriftenreihe des Museumsverbandes Niedersachsen und Bremen 4). Hannover 2019.
  • Niedersächsisches Ministerium für Inneres und Sport (Hrsg.): Dokumentation der Heimatsammlungen von Flüchtlingen, Vertriebenen und Aussiedlern in Niedersachsen. Oldenburg 2012, S. 48f.

Fotografien:

  • Museumsverband für Niedersachsen und Bremen e. V.: Projekt "Erfassung und Dokumentation des Kulturguts der Heimatsammlungen und Heimatstuben in Niedersachsen 2008/2009", im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres, Sport und Integration.

[1]

Agnes Miegel gilt aufgrund ihrer Nähe zum Nationalsozialismus als umstrittene Schriftstellerin. Vgl. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main 2007, S. 409f. Zur Rolle von Agnes Miegel siehe auch: Jan-Henning Brinkmann: "Literarische Seniorenzirkel"? Gesellschaften zur Förderung des Werkes von Schriftstellern des "Dritten Reiches" (Miegel, Kolbenheyer, Blunck). In: Rolf Düsterberg (Hrsg.): Dichter für das "Dritte Reich": biografische Studien zum Verhältnis von Literatur und Ideologie. Band 2 - Neun Autorenporträts und ein Essay über literarische Gesellschaften zur Förderung des Werkes völkischer Dichter. Bielefeld 2011, S. 301-342.