Kontakt Reinhold Walter Prinz-Eugen-Str. 22 76833 Böchingen Tel.: 06341/63415 E-Mail: reini.walter@web.de
Öffnungszeiten samstags und sonntags und nach telefonischer Vereinbarung
Das
Haus der Südostdeutschen wurde als Heimatmuseum, als zentrale Kultur-
und Begegnungsstätte geplant und im Weinbaugebiet in der Südpfalz
errichtet. Der Lehrer und Konrektor Theodor Walter aus Böchingen hatte
die Idee zu dieser Einrichtung und gilt als der Gründer des Hauses. Er
betreute lange Zeit das Museum – eine Aufgabe, die heute sein Sohn
Reinhold Walter übernimmt. Die Einweihung des in Eigenleistung und aus
Spenden finanzierten Museumsgebäudes fand im Jahr 1966 statt. Die
Ausstellungsräume erhalten Tageslicht durch eingelassene Bleiglas- bzw.
Betonglasfenster, die von Josef de Ponte gestaltet wurden und unter
anderem Szenen der Auswanderung nach Südosteuropa darstellen.
Die
Ausstellung selbst umfasst jedoch nicht nur die Geschichte der
Südostdeutschen, von denen viele aus der Pfalz im 18. Jahrhundert in die
Batschka und in andere Donaugebiete ausgewandert sind, sondern nimmt
auch Bezug auf Böchingen und dessen Umgebung. Es kann demnach sowohl für
die Region in der Pfalz wie auch für die "Donauschwaben" als
Heimatmuseum gelten und lässt Vergleiche zwischen den
Ausstellungsstücken aus beiden Regionen zu. Thematisiert werden die
Auswanderung, das Alltagsleben und die Vertreibung bzw. die Flucht nach
dem 2. Weltkrieg aus Südosteuropa. Eine umfangreiche Sammlung an
landwirtschaftlichen Geräten, Textilien (z. T. originale Trachten),
Haushaltsgegenständen, Gemälden und Zeichnungen, Dokumenten, Porzellan
und Keramik sowie eine Mineraliensammlung wird auf den drei Etagen des
Hauses präsentiert.
Viele
Exponate können auf die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg datiert werden.
Beeindruckend sind die großen Geräte aus der Landwirtschaft, die Wagen,
die vormals für den Getreidetransport oder Ausflüge dienten und 1944 zu
Fluchtwagen wurden, die Brautkleidung und Fahnen sowie die
vergleichsweise umfangreiche Sammlung an Keramiken und
Porzellangeschirr.
Meisterbriefe
Aktualisiert: 29.7.2020
Quellen:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.
Wolfgang
Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein
Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren
Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München
1989, S. 477.
Brückner, Christian Ludwig: Eingliederung
donauschwäbischen Kulturerbes. Schulpraktische Themen und
Unterrichtsskizzen, Band 2. Straubing 1985 (Schriftenreihe der
Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischer Lehrer, 11), S. 144-146.
Wolfgang
Schwarz: Der Koffer mit dem doppelten Boden. Das "Haus der
Südostdeutschen" in Böchingen/Pfalz. In: Der gemeinsame Weg Nr. 2 I
(1976), S. 38-39.
Fotografien:
Dokumentation
der Heimatsammlungen in Deutschland. Ein Projekt am Seminar für
Europäische Ethnologie/Volkskunde der Christian-Albrechts-Universität zu
Kiel in Kooperation mit dem Bundesinstitut für Kultur und Geschichte
der Deutschen im östlichen Europa, Oldenburg, 2008-2012.