Dokumentation der Heimatsammlungen in Deutschland
Arnauer Museum (Riesengebirgsstube) (integriert)
im Museum der Stadt Bensheim
Marktplatz 13
64625 Bensheim
Tel.: 06251/5847865
Fax: 06251/5847866
E-Mail: museum@bensheim.de

Öffnungszeiten
Donnerstag und Freitag
15:00–18:00 Uhr
Samstag und Sonnabend
12:00–18:00 Uhr
Trägerschaft
Stadt Bensheim
Im Jahr 1956 übernahm die Stadt Bensheim die Patenschaft für Arnau
[Hostinné] an der Elbe im heutigen Tschechien, da viele der von dort
vertriebenen Deutschen
mittlerweile an der Bergstraße lebten.
1960 eröffnete man das neue Museum im Lorscher Klosterhof, noch ohne
die Vertriebenenstube
– das Dachgeschoss diente damals nur als Magazin. Erst 1962 konnten die Arnauer mit Dokumenten und Andenken im Obergeschoss einen ersten Erinnerungsort einrichten,
an den noch einige Fotografien erinnern.
1977 mußte im Dachgeschoss Platz gemacht werden für
wechselnde Museumsausstellungen, daher verließen die Arnauer das
Museumsgebäude mit ihren Erinnerungsstücken. Die Heimatstube zog
zunächst in die Faktorei, doch wegen der anstehenden Sanierung wurde
schon 1985 ein erneuter Ortswechsel nötig. In der Nibelungenstraße 6
fanden sich neue Räumlichkeiten im Erdgeschoss eines städtischen
Gebäudes.
2005/2006 erfolgte die Wiedereingliederung der
„Riesengebirgsstube“ ins städtische Museum im Zuge der Umgestaltung und
Erweiterung der stadtgeschichtlichen Abteilung. Die 1994 eingerichtete
Präsentation hauswirtschaftlicher Objekte aus der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts musste dabei allerdings erhalten bleiben. Sie
veranschaulicht heute die Verhältnisse, die in Bensheimer Bürgerhäusern
herrschten, als die Vertriebenen mit wenig Gepäck und ohne Hoffnung an
der Bergstraße ankamen.
Die neue Ausstellung verbindet das Thema Vertreibungmit Installationen der 1940er und 1950er Jahre.
Die
Wiedereingliederung der „Arnauer Riesengebirgsstube“ fand auf Grundlage
wissenschaftlicher Forschungen und moderner museologischer Standards
statt – aus einer selbstständigen „Heimatstube“ wurde die museale
Abteilung „Von Arnau nach Bensheim - Erinnerungen an die Heimat, die
Vertreibung und den Neuanfang”. Mit dieser Eingliederung verbunden war
ein Träger- und Besitzerwechsel. Heute gehört die Sammlung der Stadt
Bensheim und ist integraler Bestandteil des Museums. Ein Teil der
Objekte ging an seine Besitzer zurück, etwa 25 bis 30% der übernommenen
Stücke werden in der Ausstellung gezeigt, 70 bis 75% sind magaziniert.
Aktualisiert: 6.10.2022
- Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
- Klaus Mohr (Hg.): Sudetendeutsche Heimatsammlungen von A bis Z. Online in Internet:
URL: http://www.sudetendeutsches-archiv.de [Stand: 01.02.2021]. - Museen in Hessen: Ein Führer zu 370 hessischen Museen. 6., neu überarb. Aufl. Kassel 2008, S. 40.
- Bund der Vertriebenen, Landesverband Hessen e.V.: Heimatstuben und Sammlungen in Hessen. Online in Internet:
URL: http://www.bund-der-vertriebenen- hessen.de/heimatstuben/pageframe_heimatstuben.html
[Stand: 01.12.2008]. Seite nicht mehr erreichbar. - Bund der Vertriebenen, Landesverband Hessen, Kulturreferat: Ostdeutsche Ausstellungen, Archive, Heimatstuben und Sammlungen in Hessen. Wiesbaden [1991], S. 14-15.
- Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 441.
- Heinrich Kuhn: Sudetendeutsche Heimatsammlungen: Museen, Archive, Galerien, Bibliotheken, Heimatstuben, Privatsammlungen. Hg. vom Sudetendeutschen Archiv. 2. Erw. Neuaufl., München 1985, S. 22-23.
Fotografien:
- Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].