Sammlungen nach Herkunftsgebieten

Dirschauer Archiv

Dirschauer Archiv (aufgelöst)

 

1969 bestand in der Patenstadt Witten eine heimatkundliche Sammlung des Heimatkreises Dirschau. Über eine Reihe von Jahren war Dokumentationsmaterial, sei es aus Privatbesitz oder aus Archiven und Instituten, die diese über die Kriegswirren gerettet hatten, zusammengekommen. Mit Hilfe der Patenstadt und einer Umfrage bei Landsleuten konnte eine Bestand zusammengestellt werden, der Fotoaufnahmen, Postkarten, Schulzeugnisse, Briefe, Urkunden enthielt. Alles wurde sorgfältig registriert, zum Teil fotokopiert und die Originale den Einsendern zurückgegeben. Für die Ausstellung wurden wiederum Vergrößerungen angefertigt. Aus dem Archiv des Deutschen Ordens aus Wien konnten beispielsweise sieben Dokumente mit Siegel in Fotokopie, aus dem Kreise Dirschau stammend, erworben werden. Zudem war das Hochmeisterarchiv aus Königsberg im Staatlichen Archivlager in Göttingen untergekommen und dort befanden sich etwa 36 000 Dokumente aus dem frühen Mittelalter und der Ordenszeit, von denen etwa 350 Stücke aus dem Kreise Dirschau waren. Die bedeutendsten Dokumente wurden für das Heimatarchiv fotokopiert. Darunter befinden sich auch Vertragsdokumente aus der pommerellischen Zeit. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1258. Die Schriften sind teils in lateinischer, teils in deutscher Sprache verfaßt. Darüber hinaus konnte Material in Antiquariaten erworben werden, etwa eine Mappe mit Zeichnungen der ersten Dirschauer Brücke. Ein Wittener Bürger stiftete dem Heimatkreis Dirschau das "Grundbuch der Stadt Dirschau", eine Zusammenstellung der Bürgermeister und Bürger des 16.-18. Jahrhunderts.
Da sich alle Jahrgänge des "Pommereller Tageblattes" im Auslandsarchiv in Stuttgart befanden, versuchte man, auch von dort etwa 300 Exemplare zusammenzutragen. Aus dem Institut für angewandte Geodäsie in Berlin wurden die Meßtischblätter des Kreisgebietes geordert. Hinzu kam Literatur, die sich mit dem Kreisgebiet befaßt und polnisches Schrifttum der jüngsten Zeit.

Das Archiv wurde vor einigen Jahren aufgelöst und die Bestände gingen entweder an die Leihgeber zurück oder wurden von Dirschauern privat übernommen.


Aktualisiert: 8.12.2020


Quellen:

  • Informationen des Westpreußischen Landesmuseums [Stand: 13.03.2012].
  • Information der Landsmannschaft Westpreußen [Stand: 2003].
  • Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 147.
  • Robert Schulz: Festschrift zum 10-jährigen Bestehen der Patenschaft Witten-Dirschau 1959-1969 (Heimatkreistreffen am 7. - 8. Juni 1969 in der Patenstadt Witten/Ruhr). Impekoven b. Bonn 1969.



HINWEIS

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