Sammlungen nach Herkunftsgebieten

Pyritzer Heimatstube

Pyritzer Heimatstube (aufgelöst, zum Teil Abgabe nach Polen)

Die Stadt Korbach übernahm 1960 die Patenschaft über die Vertriebenen aus der Stadt und dem Kreis Pyritz [pol.: Pyrzyce]. Damals setzte an verschiedenen Orten die Sammeltätigkeit für eine Heimatstube ein, Hauptinitiator war Walter Krause, ein Heimatkreisbearbeiter für den Kreis Pyritz.

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Die Pyritzer Heimatstube wurde 1968 in Korbach eröffnet und befand sich nach verschiedenen Umzügen seit 1989 wieder an ihrem ursprünglichen Ort, dem Bürgerhaus. Geöffnet war sie vor allem während des alle zwei Jahre stattfindenden Heimattreffens in Korbach. Da der Heimatkreis Pyritz keine eigene Rechtspersönlichkeit besitzt, wurden die Exponate treuhändisch von der Stadt Korbach verwaltet, die auch die Räumlichkeiten zur Verfügung stellte.

Zu dem Sammlungsbestand gehörten unter anderem Brauchtumszeugnisse, Pyritzer Trachten und Trachtenteile, ein Modell der Pyritzer Stadtbefestigung, Fahnen mit dem Wappen von Pyritz, Münzen sowie die Nachbildung einer Pyritzer Küche. Zudem existierte ein Bildarchiv mit Fotografien von Personen, Vereinen und Orten in der Stadt und dem Kreis Pyritz sowie eine Bibliothek mit Literatur über den Kreis Pyritz.

2010 lösten die Betreiber die Heimatstube auf und übergaben die Sachzeugnisse dem Pommerschen Landesmuseum in Greifswald. 2021 wurde dort der letzte Teil der landesgeschichtlichen Dauerausstellung eröffnet, die vor allem das Mobiliar aus der Pyritzer Sammlung präsentiert.
Das Bildarchiv befindet sich heute im Herder-Institut in Marburg/Lahn, restaurierte schriftliche Dokumente werden im polnischen Staatsarchiv Stettin [Szczecin] aufbewahrt.



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Aktualisiert: 25.5.2021

Quellen:

  • Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
  • Margrit Schlegel: Wegweiser zu pommerschen Museen und Heimatstuben. Hg. vom Pommerschen Kreis- und Städtetag. Mülheim 2008, S. 60-62.
  • Dieter Matzenauer: Lebendige Kultur. Ein Wegweiser zu pommerschen Heimatstuben, Sammlungen und Archiven. Hg. vom Pommerschen Zentralverband e.V. Lübeck-Travemünde 1989, S. 55-56.
  • Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 185.

Fotografien:

  • Margrit Schlegel: Wegweiser zu pommerschen Museen und Heimatstuben. Hg. vom Pommerschen Kreis- und Städtetag. Mülheim 2008

HINWEIS

Das BKGE verfügt nicht über ein Archiv oder personenbezogene Dokumente. Für konkrete Anfragen, etwa zu bestimmten Personen und ihren Biographien oder zu Dokumenten wie Ortsplänen, Kirchenbüchern und historischen Fotografien, möchten wir Sie bitten, sich direkt an die Betreuer/innen der jeweiligen Heimatsammlungen zu wenden.
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