Giebauer Heimatstube
in der ehemaligen Karolingerschule
heute Giebauer Haus
Schulstraße 16
64653 Lorsch
Kontakt
Rosemarie Embach
Waldstr. 48
64653 Lorsch
Tel.: 06251/5955141
Öffnungszeiten
nach Vereinbarung
Trägerschaft
Heimatausschuss des Städtchens Giebau zusammen mit der Patenschaft Lorsch
Die Giebauer Heimatstube wird im digitalen Angebot des Sudetendeutschen Museums München in Form einer 3-D-Präsentation gezeigt.
Einige der aus Giebau vertriebenen Personen siedelten sich im Kreis Bergstraße an und verabredeten, ein maßstabsgerechtes Modell des Städtchens Giebau nach einem Ortsplan von 1945 und Eintragungen in der Ortschronik „Das Städtchen Giebau“ zu erstellen. Dieses Modell wurde zwischen 1966 und 1976 gefertigt.
1964 entstand – zunächst in einem Privatraum – eine erste Heimatsammlung, die das Modell und die bis dahin gesammelten Erinnerungstücke aufnahm. Nachdem die Stadt Lorsch 1970 die Patenschaft über die ehemaligen Bewohner von Giebau [Jivova], Pohorsch [Pohoř], Petersdorf [Petrov nad Desnou] und Weska übernommen hatte, konnte die Heimatstube 1974 eingerichtet werden. Als der Platz in den ursprünglichen Räumen zu klein geworden war, zog sie an ihren jetzigen Standort um. Der Trakt des ehemaligen Schulgebäudes, in dem die Giebauer Heimatstube untergebracht ist, trägt mittlerweile den Namen ,,Giebauer Haus".

- Blick in einen Ausstellungsraum
Der Bestand umfasst das gesamte Spektrum von Objekten, denen Erinnerung an die frühere Heimat zugeschrieben wird. Darüber hinaus ergänzt der im Stadthaus ausgestellte künstlerische Nachlass der Malerin Getraute Truppe-Heinrich mit 58 Kinderporträts und einigen Auszeichnungen die Sammlung.
Als herausragende Objekte sind daneben zu nennen:
Das maßstabsgerechte Modell des Städtchens Giebau. Jedes Haus verfügt über eine Ziffer, die auf die ebenfalls hier aufbewahrte Familienkartei verweist. Diese sammelt bis heute schriftliche Zeugnisse der ehemaligen Bewohner wurden in eine Datenbank überführt.

- Modell von Giebau
Außerdem ein handgeschriebenes "Gebetbuch für christliche Jungfrauen" von 1856 mit rund 250 Seiten und eingebundenen Abbildungen. Die Seiten sind teilweise aufwändig farblich gestaltet. Hinter dem Vorblatt befindet sich das Foto der ursprünglichen Besitzerin.

- Gebetbuch für christliche Jungfrauen von 1856

- Das rund 38 cm hohe Fragment eines Grabsteins
von einem Friedhof in der Nähe von Giebau von 1829
Aktualisiert: 24.11.2022
Quellen:
- Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].
- Bund der Vertriebenen, Landesverband Hessen, Kulturreferat: Ostdeutsche Ausstellungen, Archive, Heimatstuben und Sammlungen in Hessen. Wiesbaden [1991], S. 54f.
- Wolfgang Kessler: Ostdeutsches Kulturgut in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Handbuch der Sammlungen, Vereinigungen und Einrichtungen mit ihren Beständen. Hg. von der Stiftung Ostdeutscher Kulturrat (OKR). München 1989, S. 390.
- Heinrich Kuhn: Sudetendeutsche Heimatsammlungen: Museen, Archive, Galerien, Bibliotheken, Heimatstuben, Privatsammlungen. Hg. vom Sudetendeutschen Archiv. 2. Erw. Neuaufl., München 1985, S. 96-97.
Fotografien:
- Projekt des Hessischen Sozialministeriums und des Hessischen Museumsverbandes [Stand: 07.12.2012].