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Über uns - Institutsprofil

Über uns - Institutsprofil

BKGE – Ein Ressortforschungsinstitut im Geschäftsbereich der BKM

Gegründet im Januar 1989 und ansässig in Oldenburg, ist das BKGE eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM). Dort ist es die einzige Einrichtung mit dem Auftrag der wissenschaftsbasierten Politikberatung im Bereich von Geschichte und Erinnerung. Dem spezifischen Konzept der Ressortforschung entsprechend sind die Kombination von wissenschaftlicher Dienstleistung für den Staat, Unterstützung bei hoheitlichen Aufgaben sowie in wissenschaftlicher Unabhängigkeit durchzuführender ergänzender Forschung kennzeichnend für unsere Tätigkeit. Das BKGE ist den Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen verpflichtet.

Wir verstehen uns auch als Teil der internationalen Scientific Community. Wir initiieren und koordinieren bundesgeförderte Projekte und führen im Auftrag der Bundesregierung selbst Projekte und Forschungen durch, die wir am Bedarf von Politik und Gesellschaft ausrichten. Wir kommunizieren in vielen Sprachen und arbeiten multidisziplinär. Geschichte, Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft sowie Europäische Ethnologie/Empirische Kulturwissenschaft stehen bei uns in einem steten Austausch. Als An-Institut der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sind wir zudem in die Hochschullehre eingebunden.

Das BKGE – Kompetenz für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa

Entsprechend unserem Auftrag liegt ein Schwerpunkt der Beratungstätigkeit und der wissenschaftlichen Arbeit auf der Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa. Wir beraten und unterstützen die Bundesregierung in allen Fragen, die mit der Umsetzung des § 96 des Bundesvertriebenengesetzes (BVFG) verbunden sind. Dies umfasst die Zeit vom Mittelalter bis zur Gegenwart und reicht regional von der Ostsee bis zur Adria und von der Oder-Neiße-Grenze bis nach Zentralasien. Dabei werden Akzente auf die Bewahrung und Erforschung des materiellen und immateriellen Kulturerbes der Deutschen gesetzt, auf deren Flucht, Vertreibung, Integration und (Spät-)Aussiedlung sowie auf dem Erinnerungstransfer von der Generation der Zeitzeuginnen und Zeitzeugen auf nachfolgende Generationen. Im Auftrag der BKM begleitet das BKGE durch Fachgutachten Förderprogramme der BKM sowie die Tätigkeit der durch den Bund geförderten Einrichtungen, die sich mit der Erforschung, Dokumentation und Vermittlung deutscher Kultur und Geschichte im östlichen Europa befassen. Darüber hinaus ist das BKGE für die Projektförderung der Bundesregierung in diesem Bereich zuständig und setzt sich u. a. durch die Vergabe von Stipendien für die Förderung des akademischen Nachwuchses ein. Dadurch trägt das BKGE dazu bei, Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa auch künftig in Gesellschaft und Wissenschaft präsent zu halten und deren Relevanz und Aktualität zu verdeutlichen.

Darüber hinaus beraten und unterstützen wir die Bundesregierung in Angelegenheiten, welche die Kultur und Geschichte des östlichen Europa allgemein betreffen. Wir begreifen Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa als Teil einer vielfach verflochtenen, gemeinsamen Geschichte. Deshalb betrachten wir die Regionen des östlichen Europa über alle Epochen hinweg bis in die Gegenwart, um die diesbezügliche Beratungstätigkeit gegenüber der Bundesregierung entsprechend gestalten zu können.

Wer sich mit dem östlichen Europa beschäftigt, beschäftigt sich mit Vielfalt. Multiple und hybride sprachliche, ethnische, politische und religiöse Zugehörigkeiten sind ebenso charakteristisch wie Migrationen und kulturelle Interferenzräume, die wir heute als gemeinsames Erbe, als Shared Heritage, untersuchen. Zugleich steht das östliche Europa wie kein anderer Teil unseres Kontinents für nationale Konflikte sowie für die Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts, für revolutionäre Gesellschaftsentwürfe, die in totalitäre Systeme umschlugen, und es wurde zum Schauplatz der beispiellosen deutschen Besatzungs- und Vernichtungspolitik im Zweiten Weltkrieg. Es folgten Fluchtbewegungen und Zwangsmigrationen, die die Bundesrepublik, die DDR und das vereinigte Deutschland ebenso geprägt haben wie die Ankunft der (Spät-)Aussiedler aus den Staaten des östlichen Europa und Zentralasiens. Die Geschichten und Schicksale dieser Menschen sind für uns nicht Vergangenheit, sondern gerade heute wieder aktuell. Deshalb tragen wir durch Politikberatung, Forschung und Lehre dazu bei, sie auch künftig lebendig zu erhalten. Ein Zugang ist, Flucht und Vertreibungen auch im Kontext der internationalen Migrationsforschung und als Teil der postmigrantischen Gegenwart Deutschlands zu diskutieren, um das Thema in aktuellen wissenschaftlichen Diskursen sichtbar zu machen.

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