Aufgaben und Arbeitsbereiche

BKGE | Aufgaben und Arbeitsbereiche | Regionale Schwerpunkte | Wolhynien

Wolhynien

Historische Landschaft zwischen Westlichem Bug und Dnjepr. Im 9.-10. Jahrhundert Teil der Kiewer Rus, im 11.-12. Jahrhundert unabhängiges Herzogtum Lodomerien. 1188 mit Galizien vereinigt, kam Wolhynien im 14. Jahrhundert an Litauen, 1569 durch die Lubliner Union an Polen, nach dessen Teilung 1793/1795 an Russland.

Im 19. Jahrhundert wurden hier Deutsche und Tschechen angesiedelt. Während des Ersten Weltkrieges wurden rund 200 000 Wolhynien-Deutsche zum Teil nach Sibirien verschleppt, etwa die Hälfte überlebte und kehrte nach Kriegsende zurück. Durch den Frieden von Riga wurde Wolhynien 1921 geteilt: der Ostteil blieb russisch bzw. sowjetisch, der Westteil kam an Polen zurück, wurde aber 1939 aufgrund des Molotov-Ribbentrop-Vertrags von der Sowjetunion besetzt. Während der deutschen Besetzung 1941-1944 fiel die jüdische Bevölkerung dem Holocaust zum Opfer, die Wolhynien-Deutschen wurden in den sogen. Warthegau umgesiedelt; 1947 erfolgte die Umsiedlung der Wolhynien-Tschechen in die ČSSR.

Wichtigste Städte

Nowograd Wolynsk, Rowno (ukrainisch Riwne, polnisch Równe), Schitomir (ukr. Schytomyr)

Bundesinstitut für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa
Johann-Justus-Weg 147a | 26127 Oldenburg
Telefon: +49 441 96 19 5-0 | Fax: +49 441 96 19 5-33 | E-Mail: bkge@bkge.bund.de