Mähren
Historische Landschaft an der March/Morava zwischen Böhmisch-Mährischer Höhe/Českomoravská vrchovina, Ostsudeten/Sudety und Beskiden/Beskýdy. Im 6. Jahrhundert eingewanderte slawische Stämme bildeten im 9. Jh. das Großmährische Reich, das dank der Slawenmission von Kyrill und Method einen wichtigen Beitrag zur Christianisierung Europas leistete und 906 von den Magyaren zerstört wurde. Anfang des 11. Jahrhunderts fiel Mähren an Böhmen und wurde 1182 zur Markgrafschaft erhoben. Mähren wurde ein Ziel der mittelalterlichen deutschen Ostsiedlung.
1423 (endgültig 1526) kam das Land an die Habsburger und wurde 1849 österreichisches Kronland. Der 1742 bei Österreich verbliebene Teil Oberschlesiens (Österreichisch-Schlesien), 1782 mit Mähren verbunden, wurde 1849 ebenfalls österreichisches Kronland und kam 1918 zur Tschechoslowakei (als Verwaltungseinheit mit dem Hultschiner Ländchen bis 1928 zum Land Schlesien, dann bis 1949 mit Mähren zum Land Mähren-Schlesien verbunden), ein kleiner Teil fiel an Polen.
1939-1945 gehörte das Land zum Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, danach zur wiedererstandenen Tschechoslowakei, seit 1990 zu Tschechien. Ab 1945 wurden die Deutschen aus der Tschechoslowakei fast vollzählig vertrieben, wobei es auch zu Exzessen kam (z.B. "Brünner Todesmarsch").
Wichtigste Städte
Brünn (tschechisch Brno), Iglau (tsch. Jihlava), Mährisch-Ostrau (tsch. Ostrava), Olmütz (tsch. Olomouc)